Sportmedizin
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„Prävention setzt bei den Kindern und in der Schule an“

Forschungsministerin Annette Schavan auf dem Kongress der deutschen
Sportärzte

Bei Bekämpfung der großen Epidemien des 21. Jahrhunderts wie Diabetes oder Adipositas wird die Prävention eine große Rolle spielen.“ Das sagte Professor Dr. Annette Schavan, Bundes­ministerin für Bildung und Forschung, am 24. September 2009 auf dem 41. Deutschen Sportärztekongress in Ulm, der vom Tagungs­präsident Prof. Dr. Jürgen Steinacker und dem Wissenschaftsrat der Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) unter Prof. Dr. Peter Bärtsch organisiert wurde. „Medizin beginnt nicht mit dem Heilen, sondern mit der Vorsorge.“ Deshalb setze die Präven­tion auch bei den Kindern und damit der bewegungsfreundlichen Schule an, denn die Schule halte die Kinder nicht nur gesund, son­dern lasse sie auch besser lernen. Unumgänglich sei dabei auch, den „bewegungsfreundlichen Lehrer“ auszubilden. Die Gesundheit der Bevölkerung sei eine zentrale Aufgabe der Gesellschaft, weil sie die Kosten im Gesundheitssystem betreffe. Diese Erkenntnis un­terstrich auch Professor Dr. Herbert Löllgen aus Remscheid, der Präsident der DGSP: „Prävention durch Bewegung und Sport sind der Schlüssel zur Volksgesundheit.“
Der Forschung komme, so Schavan, bei der Bewältigung die­ser Aufgabe eine zentrale Bedeutung zu, wobei man „auf diesem Gebiet nur gut im Team ist“. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der verschiedenen Disziplinen müssten zum Wohle der Patienten schnellstmöglich verfügbar werden. Die Patienten hätten nur einen Nutzen, wenn die „Kompetenznetze“ gut funktionierten, wie sie zum Beispiel für die Krankheiten Diabetes und Adipositas bereits eingerichtet seien. Hilfreich sind hierbei auch die bereits bestehen­den sportmedizinischen Institute. Nicht weniger wichtig seien die nationalen Forschungszentren, welche die wissenschaftliche und die ärztliche Zusammenarbeit förderten.
Dreißig Prozent aller Erkrankungen gingen in Deutschland bereits auf Bewegungsmangel, Übergewicht und falsche Lebens­führung zurück. Die Evaluation und Weiterentwicklung von Präventionsmaßnahmen sei daher unumgänglich, weil sie die Eigenverantwortung jedes Einzelnen für seine Gesundheit för­dere. Bonusmodelle und Wahlmöglichkeiten im Versicherungs­system böten noch einen großen Spielraum zur Eindämmung die­ser Gefahren.
Neue Aufgaben, ist sich Schavan sicher, kämen mit dem de­mografischen Wandel auf die Sportmedizin zu, da zum Beispiel nur 10 bis 20 Prozent aller Männer über 40 Jahre sportlich aktiv seien. Hier biete sich ein großes Feld für Forschungsvorhaben, die eine „alternde Gesellschaft“ beträfen. „Neuen Projekten der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention stehe ich ausdrück­lich offen gegenüber“, spornte die Ministerin die sportmedizinische Elite Deutschlands an.
„Dieser Kongress war für Ulm ein voller Erfolg“, so Prof. Dr. Jür­gen Steinacker. Mit über 1000 Teilnehmern wurde das gute Ergeb­nis von Köln faktisch erreicht. Insgesamt 11 Schwerpunktsitzungen wurden gehalten, es wurden rund 350 Abstracts präsentiert. Die 8 Posterpreisträger aus 191 Postern stellen sich in diesem Heft mit erweiterten Abstracts dar. Ein durchgängiges, hochqualitatives Fortbildungsprogramm mit starkem Praxisbezug begleitete alle Tage und wurde allgemein gelobt. „Wir haben alles dafür getan, der deutschen Sportmedizin ein guter Gastgeber zu sein und ich bedanke mich bei dem Präsidium und dem Wissenschaftsrat der DGSP, den Referenten, den Ausstellern und Sponsoren, den Mitar­beitern der Sportmedizin Ulm und allen unseren Gästen für drei großartige Kongresstage.“