Sportkardiologie / Sports Cardiology
EDITORIAL

A Journal for German Sports Medicine – a Forum for both Sportsmedical Practice and for Science

Eine Zeitschrift für die deutsche Sportmedizin – ein Forum für die sportmedizinische Praxis und für die Wissenschaft

Der rasante Wechsel im medizinischen Publikationswesen, bedingt durch Digitalisierung und veränderte Kommunikationswege, verändert auch unsere Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin. Es ist nun notwendig, den modernen Bedürfnissen unserer Leser und unserer Autoren sowie unserer Muttergesellschaft DGSP und unseres Fachgebietes nachzukommen.

In den letzten 20 Jahren wurden viele wichtige Schritte gegangen, um die Zeitschrift zu modernisieren und gleichzeitig den Markenkern zu stärken: Glaubwürdigkeit, hohe wissenschaftliche Qualität, Neuigkeitswert und Relevanz für die Sportmedizin. Im Jahr 1989, in welchem Professor Wildor Hollmann aus Köln die Hauptschriftleiterposition innehatte, begann die digitale Ära der Zeitschrift mit einem vollständigen PDF-Archiv aller wissenschaftlichen Artikel auf der Homepage.

Seit dem Wechsel der Hauptschriftleitung im Jahr 1999 hat sich einiges getan! Im Jahr 2014 arbeitete man voller Hochdruck auf den bevorstehenden Verlagswechsel im darauffolgenden Jahr hin – ab da sollte uns Dynamic Media Sales Verlag sehr erfolgreich in Anzeigenverkauf, Marketing, Projektmanagement und der Redaktion des Dossiers der Sportmedizin unterstützen.

Mittlerweile sind unsere Artikel im vollständigen HTML-Format online jederzeit zugänglich, die von qualitativ hochwertigen PDFs zum Download begleitet werden. Sie sind interaktiv gestaltet, die Verlinkungen führen in das Literaturverzeichnis und weiter zum im Original zitierten Artikel. Tabellen und Abbildungen können einzeln in großem Format angesehen werden. Die Zitation der Artikel auf der Homepage selbst sowie deren Literaturverzeichnisse können in gängigen Formaten für Literatur-Managementprogramme heruntergeladen werden.

Seit 2012 sind wissenschaftliche Publikationen durch eine DOI (Digital Object Identifyer) eindeutig identifiziert und international lesbar. Alle wissenschaftlichen Artikel werden mit ihrer DOI in die Datenbank CrossRef eingepflegt und von dort aus verlinkt und weitergeleitet. Unsere CrossRef-Statistiken zeigen jeden Monat erneut die steigende Anzahl der gesuchten Artikel unserer Zeitschrift und die erfolgreichen Resolutions und Weiterleitungen zu unserer Homepage. Das elektronische Einreichungsportal Editorial Manager (http://dzsm.edmgr.com/) für unsere Autoren ist an den wissenschaftlichen internationalen Standard angeglichen und erleichtert Einreichungen sowie die Kommunikation der Schriftleitung mit Autoren und mit Gutachtern.

Erfolgreiche Online-Plattform

Dies alles hat dazu geführt, dass wir mit www.zeitschrift-sportmedizin.de eine extrem erfolgreiche Website betreiben, die mit einer Million qualifizierter Zugriffe pro Monat eine große Bedeutung hat. Auch international zählen wir mit 14% Zugriffen aus den USA zu einer hochfrequentierten Homepage. Die Website wird durch unseren Facebook-Account unterstützt, der seit Anfang 2015 gemeinsam durch die Redaktionen in Ulm und München regelmäßig mit Informationen, Artikeln, Terminen und News aus der Welt der sportmedizinischen Wissenschaft und Praxis versorgt wird. Mittlerweile zählt dieser Account über 4000 Follower und erzielt mit seinen Posts Reichweiten von bis zu 20 000 Nutzern. Ergänzend versenden wir mit der DGSP gemeinsam in regelmäßigen Abständen informative Newsletter.

Als Fachzeitschrift für die deutsche Sportmedizin haben wir uns früher bereits für eine „open access-policy“ entschieden und führen diese bis heute weiter; alle wissenschaftlichen Inhalte sind für die nichtkommerzielle Nutzung frei zugänglich, um die Reichweite zu erhöhen, weil wir dadurch unseren Autoren, den Lesern und dem Fach am besten dienen können.

Dies reicht leider nicht alleine aus, um als Fachorgan im wissenschaftlichen, internationalen Wettbewerb bestehen zu können, denn unsere Autoren müssen sich nach dieser internationalen Konkurrenz richten und diese wird nach den Kriterien Sichtbarkeit und Zitierhäufigkeit bewertet. Hier haben wir ebenfalls zahlreiche Anstrengungen unternommen, um die Attraktivität der Zeitschrift für Autoren, Gutachter und Leser zu verbessern.

Publikationssprache Englisch

Über zehn Jahre haben wir die Frage der primären Publikationssprache diskutiert, da Englisch als primäre Sprache von Universitäten und dem Wissenschaftskollegium gefordert wurde. Unsere jungen Autoren brauchen Englisch als Publikationssprache, um an ihren Einrichtungen und Universitäten sowie international rezipiert zu werden. Dabei lassen wir jedoch nicht außer Auge, dass wir die „Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin“ sind und damit in einer über hundertjährigen Tradition des Faches in Deutschland und in den deutschsprachigen Ländern stehen. Wir stehen zur deutschen Sprache als Kommunikationsweg, müssen aber realisieren, dass wir als Sportmedizin den seit 80 Jahren eingetretenen Verlust der Rolle von Deutsch als internationale Wissenschaftssprache nicht aufhalten können.

Dieser Ambivalenz begegnen wir seit Anfang 2016 mit einer konsequenten und für uns aufwendigen Zwei-Sprachen-Strategie: Die deutsche Sprache steht weiterhin ein für Fortbildung und Information sowie für das Dossier der Sportmedizin; für alle die Wissenschaft betreffenden Publikationen und Artikel ist seit Anfang 2018 nur noch „American English“ als primäre Publikationssprache vorgesehen. Um allen unseren deutschen Lesern, den Mitgliedern, Studenten, Therapeuten und niedergelassenen Ärzten gerecht zu werden, deren Meinung wir ganz besonders schätzen, versehen wir englischsprachige Publikationen mit einem „Erweiterten Abstract“ auf Deutsch. Komplizierte Inhalte werden leicht verständlich und für die Praxis anwendbar in der Muttersprache dargestellt. Unsere Autoren nehmen den Aufwand bisher gerne auf sich, es nützt ihrer Sichtbarkeit. An dieser Stelle sagen wir: Vielen Dank!

Das Dossier als sportmedizinische Praxis

Es war aber auch immer wichtig, dass wir den „normalen“ Leser und das Mitglied der DGSP nicht vernachlässigen dürfen. So haben wir seit 2015 das Dossier mit Unterstützung des Herausgebers, des Vereins zur Förderung der Sportmedizin e.V., und des Dynamic Media Sales Verlages zu einer attraktiven, journalistisch betreuten Informationsseite in der Sprache Deutsch ausgebaut, die vielseitige, gut recherchierte und fachlich relevante und interessante Informationen bietet. Dazu gibt es eine eigene Redaktion in München, alle Beiträge werden von der Schriftleitung geprüft.

Im Dossier findet Werbung statt, aber strikt getrennt vom Inhalt. Wir brauchen Werbung, denn ohne Industriepartner wäre der Etat der Zeitschrift so nicht zu finanzieren. Es gibt keine bezahlten redaktionellen Beiträge in der Zeitschrift und alle Anzeigen müssen den Standards entsprechen. Gesponserte Beiträge der Industrie sind als eindeutig solche gekennzeichnet und werden auch unabhängig geprüft.

In der Printausgabe ist es uns mit dem Verlag gelungen, jeweils hohe inhaltliche und grafische Qualität in ein respektables Magazin in hoher Druckqualität zu übersetzen.

Die Weiterentwicklung 2018

Dies alles reicht jedoch für internationale Datenbanken und für die Veränderung des Marketingverhaltens von zahlreichen Industriepartnern nicht mehr aus. Diesen Weg haben wir deshalb weiterentwickelt und können Ihnen heute eine neu entwickelte Themenwebsite als Service für den sportmedizinischen Praktiker (www.zeitschrift-sportmedizin.de) und eine englischsprachige Website (www.germanjournalsportsmedicine.com) vorstellen, auf der die Wissenschaftsartikel in hoher Qualität und Aktualität dargestellt werden sowie für internationale Datenbanken zugänglich sind.

Die Themenwebsite für die sportmedizinische Praxis

Die Thermenwebsite hat die Zielsetzung, relevante, interessante, neue und verlässliche Informationen in einem angenehmen, modernen Umfeld mit hoher graphischer und redaktio neller Qualität darzustellen. Sie ist skalier-, auf Mobilgeräten darstellbar und passt sich adaptiv an das jeweilige Endgerät an. Es gibt zahlreiche Vernetzungen zu den wertvollen wissenschaftlichen Publikationen der DZSM, die Autoren werden zusätzlich über die Erweiterten Abstracts und über redaktionelle Beiträge zu ihren Artikeln im wissenschaftlichen Teil dargestellt.

Beim ersten Besuch der neuen Website unter www.zeitschrift-sportmedizin.de wird jeder Nutzer gefragt, auf welche Website er gelangen möchte – Wissenschaft oder Themenwebsite. Ein fixes Banner in der oberen Ecke der Themenwebsite ermöglicht jederzeit den Switch zur Wissenschaftsseite. Diese Features waren uns als Schriftleitung, Redaktionen und Verlag äußerst wichtig, um jedem Nutzer die Informationen schnellstmöglich zu bieten, die dieser sucht.

Die Themenwebsite ist gegliedert in 19 unterschiedliche Themenfelder, wie beispielsweise Adipositas, Training & Wettkampf, Therapie, Rehabilitation, Innere Medizin, Kardiologie, Orthopädie und weitere. Sie ist jedoch gleichzeitig auch sortiert in vier große Bereichsfelder – Praxis & Forschung, Bewegung & Gesundheit, Leistungssport, Medizin-/Sport-/Rehatechnik – die es Nutzern und Lesern erlauben, sich individuell und schnell in diesem großen Pool an Themen und Informationen zurechtzufinden. Über die Suchfunktion können sowohl Titel, spezifische Themen oder Satzteile gesucht werden, aber auch Autoren, Orte, Veranstaltungen und Termine. Diese umfangreiche, aber übersichtliche Darstellung an wertvollen, interessanten und relevanten Informationen ist schon jetzt eine einmalige Plattform für sportmedizinisch tätige Personen.

In der Themenwebsite werden verschiedene Arten an Anzeigen und Werbung möglich sein – auch hier nur nach unseren redaktionellen Standards. Es gibt eindeutig gekennzeichnete Industriepartner und ohne Einfluss auf den redaktionellen Inhalt.

Akkreditierungen und Impact Factor

Im vergangenen Jahr mussten wir erneut eine Ablehnung durch die weltweit größte internationale Medizindatenbank Medline/PubMed erfahren. In einem Telefonat mit der verantwortlichen Koordinatorin für Listungen in der Datenbank wurde uns bewusst, dass alle Anstrengungen der vergangenen Jahre – der Ausbau der Homepage, die Trennung vom Dossier der Sportmedizin, die Einpflege bei CrossRef, HTML-Artikel mit PDF-Download etc. – zwar sehr gut, wichtig und erfolgsversprechend waren, jedoch nicht ausreichen für eine wissenschaftliche Datenbank in den USA. Kritisiert wurde vor allem die Vermischung von praxisrelevanten Inhalten, wie CME-Fortbildungen, das Dossier und Nachrichten aus der DGSP-Umgebung mit unseren wissenschaftlichen Publikationen.

Aus diesem Beratungsgespräch und aufgrund des steigenden Bedarfs an Anzeigen und Werbung im Online-Bereich reifte der Gedanke, diese beiden Seiten strikt voneinander zu trennen. Fortan arbeiten wir wieder mit Hochdruck an der Akkreditierung bei Medline/PubMed, da diese Akkreditierung unabkömmlich für den wissenschaftlichen Forschritt der Zeitschrift ist und sein wird! Mit der Akkreditierung bei Medline/PubMed erhoffen wir uns internationale Sichtbarkeit, Reputation, wissenschaftlich hochwertige Publikationen und schlussendlich die Rückerlangung des Impact Factors.

Unser großes Ziel wird 2018 und 2019 daher sein, das Online-Journal des German Journal of Sports Medicine, das ab sofort unter www.germanjournalsportsmedicine.com gefunden werden kann, in den wichtigen internationalen Datenbanken zu akkreditieren. Das bedeutet: Wir legen ein noch größeres Augenmerk auf unsere englischsprachigen wissenschaftlichen Publikationen, um ein hohes wissenschaftliches Niveau erreichen zu können.

Ein Forum für die Wissenschaft und eines für die Praxis

Diese beiden Websites haben große Anstrengungen von allen Beteiligten verlangt. Der Träger der Zeitschrift, der Verein zur Förderung der Sportmedizin, hat erhebliche finanzielle Mittel für die neue Programmierung und Bestückung aufgewendet. Der Dynamic Media Sales Verlag hat mit großem Engagement die Neuausrichtung betrieben, die Fachredaktionen in München und Ulm sowie die Gremien der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin, insbesondere die Schriftleitung, unterstützen die Zeitschrift stets wohlwollend und tatkräftig.

Wir geben diese Website nun an die Öffentlichkeit und sind für wohlwollende Aufnahme, sachliche Kritik und zahlreiche Hinweise und Beiträge dankbar. Wir werben darum, dass wir mit dieser modernen Auftretungsweise unsere Leser, aber auch junge Autoren für die Zeitschrift und für die deutsche Sportmedizin begeistern können. Helfen Sie uns weiterhin dabei und bleiben Sie uns verbundene Leser.

Danksagung

Unser Dank gilt Frau Simone Dübel, die seit 2015 die wissenschaftliche Redaktion der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin in Ulm betreut und in diesem Projekt mitgewirkt hat.

Literatur

  1. BÖNING D. Schluss mit der „Tonnenideologie“ in der medizinischen Forschung! Qualität, nicht Quantität ist wichtig. Dtsch Z Sportmed. 2018; 69: 85-86.
    doi:10.5960/dzsm.2018.326
  2. STEINACKER JM. Universum, Gehirn und Geist. Dtsch Z Sportmed. 2015; 66: 29-30.
    doi:10.5960/dzsm.2015.166
  3. STEINACKER JM, BÖNING D. Relaunch der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin 2015. Dtsch Z Sportmed. 2015; 66: 27-28.
    doi:10.5960/dzsm.2015.167
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jürgen M. Steinacker
Hauptschriftleiter
Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Universitätsklinikum Ulm
Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin
Leimgrubenweg 14, 89075 Ulm
juergen.steinacker@uniklinik-ulm.de